Lösungsfokussierte Kurzzeit-Mediation
Start: 4. Februar 2020
6 Tage
Di-Mi 4.-5. Februar 2020 (M 1)
Di-Mi 10.–11. März 2020 (M 2)
Di-Mi 21.-22. April 2020 (M 3)
Basel
Beginn 9 Uhr, Ende 17 Uhr
CHF 2'940.–
Lösungsfokussierung, Mediation, Konfliktmanagement, Coaching, Teamentwicklung, Tetralemma
Konsequent lösungsfokussiert
Die andere und vielleicht effektivste Form der Mediation. Ein praxisbezogener Lehrgang zur professionellen Führung konsequent lösungsfokussierter Mediationsgespräche. Für MediatorInnen, Coaches, RechtsanwältInnen, Führungskräfte und Lehrpersonen sowie alle, die in Beruf, Familie, Freundes- und Bekanntenkreis bei Konflikten schnell und effizient hilfreich sein wollen.
Überblick
Worum geht es bei der Ausbildung?
Die Lösungsfokussierung beinhaltet einen Paradigmenwechsel gegenüber den herkömmlichen problemlösenden Ansätzen der Mediation. Die radikal lösungsfokussierte Kurzzeit-Mediation zielt in erster Linie auf schnellstmögliche (Wieder)Herstellung von Kooperation unter den Beteiligten, um die vorhandenen Kompetenzen wieder nutzbar zu machen. In zweiter Linie zielt sie auf die Unterstützung interaktionaler Kreativität unter den Beteiligten, welche Grundlage der kooperativen Lösungsfindung vor allem bei Konfliktlösungen ist. Grundlagen des Erfolgs radikal lösungsfokussierter Kurzzeit-Mediation sind eine lösungsfokussierte und ressourcenorientierte Einstellung sowie eine systemisch-konstruktivistische Sicht wie sie dem Modell der Lösungsfokussierung der Schule von Milwaukee zugrunde liegen (Insoo Kim Berg, Steve de Shazer und viele andere).
Zielgruppe
Für wen passt diese Ausbildung?
Sie haben vielleicht eine Mediationsausbildung absolviert und möchten Praxiskompetenz in lösungsfokussierter Mediation erlangen?
Sie sind vielleicht schon als MediatorIn tätig und möchten sich theoretisch und praktisch mit den Methoden der lösungsfokussierten Mediation vertraut machen?
Sie sind vielleicht als Coach, als interne oder externe BeraterIn, als HR-Verantwortliche, als AnwältIn oder als Führungskraft tätig und möchten sich mit einer praxisorientierten Weiterbildung solide Basisfähigkeiten für die Unterstützung ihrer Klienten oder Mitarbeitenden in Konflikten aneignen?
Inhalt
Wie funktioniert diese Ausbildung?
Diese Weiterbildung führt Sie direkt zu den Kernelementen der lösungsfokussierten Kurzzeit-Mediation. Dank vieler Übungsgelegenheiten gewinnen Sie Sicherheit und Gelassenheit in der Mediation, so dass Sie auch für Kunden und Mitarbeitende mit komplexeren und anspruchsvolleren Konflikten nachhaltig hilfreich sein können. Sie entwickeln Ihre persönlichen Fertigkeiten im Umgang mit Konflikten, Konfliktauflösung und Mediation weiter und erarbeiten sich eine professionelle Basis für die Anwendung von Mediation im Alltag. In dieser Weiterbildung führen Sie ab dem ersten Modul lösungsfokussierte Mediationsgespräche mit Klienten.
Struktur
Modul 1 (2 Tage)
- Grundlagen der lösungsfokussierten Kurzzeit-Mediation: Gesprächsphasen, zentrale Instrumente und wesentliche Vorannahmen des Modells.
- Die Gesprächsphasen: Anbahnung der Kooperation, Mediations-Vereinbarung mit Zielformulierung, gemeinsame Entwicklung einer für alle passenden erwünschten Zukunft, Verankerung der Lösung in der Gegenwart und Vergangenheit, Zeichen des Fort-Schritts und wertschätzender Abschluss.
- Einordnung des lösungsfokussierten Mediations-Ansatzes im Vergleich zu anderen Mediationsmodellen.
- Entdecken des radikalen Paradigmenwechsels hinsichtlich der Idee von Konflikt, Konfliktlösung, Veränderung und Entwicklung, welchen das Modell der radikal lösungsfokussierten Kurzzeit-Mediation anbietet.
- Klärung der eigenen Lernziele.
- Echte (Mediations-)Gespräche mit zwei Personen ab dem ersten Seminartag.
2. Modul: (2 Tage)
- Vertiefung der Grundlagen: Ablauf von Mediations-Folgegesprächen.
- Entdecken von Instrumenten zur Stärkung der Ressourcenorientierung und Anbahnung der (Wieder-)Herstellung von Kooperationn unter den Kunden.
- Erleben von Möglichkeiten der kooperativen Lösungskonstruktion.
- Auseinandersetzung mit der lösungsfokussierten Einstellung und der systemisch-konstruktivistischen Sichtweise als wesentliche Basis für den Mediations-Erfolg.
- Tetralemma als Hintergrundgrammatik der Mediation im Allgemeinen und der radikal lösungsfokussierten Kurzzeit-Mediation im Besonderen
- Vertiefung und Erweiterung der eigenen Mediations-Kompetenzen durch praktische Mediationsarbeit.
Modul 3 (2 Tage)
- Erweiterung des systemisch-lösungsfokussierten Methodenrepertoirs mit Varianten und Tools für spezifische Mediations-Situationen insbesondere Mediation mit Elementen systemischen Strukturaufstellungen.
- Ev. Auflösung von ungünstigen Glaubenssätzen hinsichtlich der Vorannahmen radikal lösungsfokussierter Mediation
- Einblicke in die lösungsfokussierte Mediation mit Teams und Gruppen.
- Reflexion und Standortbestimmung hinsichtlich des eigenen Lernerfolges.
- Abschluss
Nutzen
Was bringt Ihnen diese Ausbildung?
Sie entwickeln Ihre persönlichen Fertigkeiten im Umgang mit Konflikten, Konfliktauflösung und Mediation weiter und erarbeiten sich eine professionelle Basis für die Anwendung radikal lösungsfokussierter Kurzzeit- Mediation für den beruflichen und privaten Alltag.
Zertifikat
Erfolgreiche Teilnehmende erhalten ein Zertifikat, welches als Weiterbildungsbestätigung für Anerkennungszwecke durch Mediationsverbände dienen kann.
Besonderes
Was ist das Besondere an dieser Weiterbildung?
In der lösungsfokussierten Mediation ist nicht etwas anders, sondern nur alles. Über die Probleme und ihre Ursachen, welche mit den Konflikten in Verbindung gebracht werden könnten, wird in einer konsequent lösungsfokussierten Mediation praktisch nicht geredet. Gesprochen und nachgedacht wird in einer lösungsfokussierten Mediation systematisch darüber, was die Beteiligten anders machen, wenn sie im erwünschten Zustand («Lösung») sind, wie sie dann anders denken und kommunizieren und welche positiven Wirkungen das für sie und andere hat. Das regt sie an, sofort mit Teilen von «Lösungsverhalten» (wieder) zu beginnen. Und das führt dazu, dass sie (wieder) in kooperatives Zusammenwirken finden. Kreative Interaktion, welche für Entwicklung kooperativer Lösungsfindung unerlässlich ist, stellt sich (wieder) ein. Der Erfolg der Mediation tritt meist überraschend und oft erstaunlich rasch ein. Deswegen kann die radikal lösungsfokussierte Mediation mit Fug und Recht als Kurzzeit-Mediation bezeichnet werden. Durch die Rahmensetzung des lösungsfokussierten Paradigmas beinhaltet diese Weiterbildung einen radikalen Paradigmenwechsel hinsichtlich der Idee von Konflikt, Konfliktlösung, Veränderung und Entwicklung. Konflikt wird als Ressource aufgefasst (anstatt angstbesetzt abgelehnt zu werden), damit sie als Hinweis für nützliche Entwicklungen und Wachstum erkannt und genutzt wird.
Leitung
Dr. iur. Marco Ronzani arbeitet seit 1998 international als Mediator, Coach und Organisationsberater mit Kunden aus Familien, Firmen und staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen und Institutionen. Er hat das Modell der lösungsfokussierten Beratung der Schule von Milwaukee (Insoo Kim Berg, Steve de Shazer und viele andere) auf die Mediation übertragen. In seiner praktischen Tätigkeit hat er die lösungsfokussierte Mediation mit- und weiterentwickelt und im Austausch mit KollegInnen aus der ganzen Welt verfeinert. So ist garantiert, dass Sie Mediations-Instrumente lernen, die Sie direkt in ihrer Praxis anwenden können. Dr. iur. Marco Ronzani ist Lehrbeauftragter für Verhandlungstechnik und Mediation an der juristischen Fakultät der Universität Basel und vom Schweizerischen Anwaltsverband anerkannter Mediations-Trainer. Er ist zugelassen als Rechtsanwalt in der Schweiz und vom Schweizer Dachverband Mediation sowie vom Schweizer Anwaltsverband zertifizierter Mediator (SAV/SDM und SAV).
Feedback von Teilnehmenden
“Du lernst, im Umgang oder in der Moderation von Konfliktsituationen dich wohlwollend und neugierig auf die Stärken und die Bedürfnisse auszurichten und die Bereitschaft zur Kooperation zu fördern.”
“Dieser Kurs bringt Dir einen Denk- und Arbeitsansatz näher, resp. vertieft ihn, der sehr positiv anregend und nützlich ist. Er vermittelt dabei auch eine Leichtigkeit als Lebensgefühl.”
“Zunehmend Fokus auf das, was gut läuft, auf Fähigkeiten, auf kleine Veränderungsschritte. Zugenommen hat bei mir dabei eine tiefe Freude und Lebendigkeit in der Kommunikation.”
“Seit dem Kurs versuche ich (fast) alles im Leben möglichst lösungsfokussiert zu betrachten, resp. es fällt mir auf, wenn dem nicht so ist.”
“Das Relevanteste was ich in diesem Kurs gelernt habe, sind die positiven Auswirkungen der “konsequenten” Lösungsfokussierung auf Körper, Stimmung und Menschenbild.”
“Ich gehe jetzt mit mehr Leichtigkeit und Neugierde in Mediationssitzungen. Ich habe ein Repertoire an Fragen für (fast) jede Situation in der Mediation zur Hand. Insgesamt bin handlungsfähiger geworden.”
“Ich habe es nicht geglaubt, dass man ein Mediationsgespräch von Beginn weg lösungsfokussiert gestalten kann. Ja es geht. Es braucht Mut und gute Fragen. Beides habe ich in der Weiterbildung bekommen.”
"Es geht wirklich schneller."
“Konfliktgespräche fast nur mit Fragen zu gestalten finde ich genial. Meine Mitarbeitenden reagieren positiv darauf.”
“Es ist tatsächlich eine andere Form der Mediation. Leichter und schneller, würde ich sagen.”
“Ich bin froh, dass ich die lösungsfokussierten Tools in meine bisherige Praxis einbauen kann. Es ist eine Bereicherung und in manchen Situationen erstaunlich, was passiert, wenn ich lösungsfokussierte Fragen stelle.”
“Am meisten hilft mir die Lösungsfokussierung bei der Entwicklung von Lösungs-Optionen. Die Fragen zur erwünschten Zukunft finde ich sehr potent.”
“Konfliktgespräche habe ich früher überhaupt nicht gemocht. Jetzt hat sich eine gewisse Neugierde entwickelt.”
“Jetzt wage ich mich als Coach auch an Konfliktthemen mit Paaren und Teams. Ich habe sogar Interesse daran bekommen. ”
Literatur
Ronzani, M. (2010). Aufgestellt in der Mediation - Einblicke in eine Lösungsfokussierte Mediation mit systemischer Strukturaufstellung. Agogik, 3, 64–79. [download]
Ronzani, M. (2015). Charakteristika lösungsfokussierter Konfliktberatung und Mediation 2015. In S. Burgstaller (Hrsg.):Lösungsfokus in Organisationen. Zukunftsorientiert beraten und führen. (pp. 171–178). Heidelberg: Carl Auer. [download]
Ronzani, M. (2011). Betrugsverdacht – Mediation hilft. perspektive mediation, 8(1), 5–9. [download]